logos kryptos - das geheime Wort

Kryptologie ist die Wissenschaft des Verschlüsselns und Entschlüsselns. Neben bekannten Verfahren werden auch einige vom "Autor" entwickelte und weiterentwickelte Verfahren vorgestellt. Der Fokus liegt hauptsächlich auf Verfahren der klassischen Kryptologie.



Montag, 25. Juni 2012

Das Polybius-Quadrat

Das Polybius-Quadrat ist eine monoalphabetische, monographische, bipartite Verschlüsselung. (Jedem Buchstaben werden zwei Zeichen zugeordnet). Sie gilt als eine der ersten Verschlüsselungen überhaupt und wurde bereits vom Polybios (2. Jh. vor Christus) beschrieben, daher der Name (Latinisierung des griechischen Namens).
Beim klassichen Polybius-Quadrat werden die 25 Buchstaben des Alphabets (I=J, U=V, V=W, kein Q,...) in ein 5x5-Raster eingeteilt. Das Kryptogramm eines Buchstabens ist dann die Kombination aus seiner Zeilen und Spaltennummer.
Es gibt verschiedene Varianten des Polybius-Quadrats:
Die Verschlüsselung mit Codewort: Statt die Buchstaben in ihrer natürlichen Reihenfolge aufzuschreiben, wird ein Codewort gewählt (mehrfach vorkommende Buchstaben werden gestrichen) und aufgeschrieben. Dann folgt das restliche Alphabet. (Zum Beispiel Codewort "Polybius-Quadrat":
POLYBIUSQADRTCEFGHK...)
Das 6x6-Quadrat: Statt 25 Buchstaben werden alle 26 Buchstaben und die Zahlen von 0-9 ins Quadrat geschrieben. Wahlweise mit oder ohne "Passwort".

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klassisches Polybius-Quadrat

Original-Polybius-Quadrat

Samstag, 14. Januar 2012

Gratis Kryptologie-Apps im App Store

ARG Tools: Caesar-Verschlüsselung, Vigenère, Beaufort, Spaltentransposition, Base64, mp/mg/ma-Verschlüsselung; Braille, Morse, Flaggenalphabet, Römische Ziffern, Tierkreiszeichen, chinesische Tierkreiszeichen
Cryptology: mp/mg/ma-Verschlüsselung, Atbash, Caesar-Verschlüsselung, Polybius-Quadrat, Binär-Chiffre
SCWB: mp/mg/ma-Verschlüsselung
MorseCode: Also echt jetzt, was hat's da wohl drin?

Die Beaufort-Chiffre

Die Beaufort-Verschlüsselung wurde von Sir Francis Beaufort entwickelt. Sie entspricht im wesentlichen der Vigenère-Verschlüsselung, nur ist das Geheimalphabet rückwärts geschrieben.
Diese Änderung führt dazu, dass die Verschlüsselung genau der Entschlüsselung entspricht. Um also den Geheimbuchstaben F mit dem Schlüsselbuchstaben L zu entschlüsseln, reicht es, F mit L zu verschlüsseln.

KRYPTOS:
KGGBQOAORHMFMLBNFQAISXSUHGJSIKKMPX

Die Vigenère-Chiffre

Die Vigenère-Verschlüsselung, auch als Vigenère-Quadrat bekannt, gilt als die erste polyalphabetische Verschlüsselung. Tatsächlich wurden schon davor von Alberti und Trithemius entsprechende Techniken entdeckt. Die Vigenère-Verschlüsselung ist grundsätzlich nichts anderes als eine Cäsar-Verschlüsselung. So wird jeder Buchstabe um eine Anzahl Stellen im Alphabet verschoben (monopartit und monographisch). Allerdings ist es, anders als bei der Cäsar-Verschlüsselung, nicht immer dieselbe Anzahl Stellen. Konkret läuft die Chiffrierung so ab. Man wählt ein Codewort, zum Beispiel LOGOS und verschlüsselt den ersten Buchstaben mit L, den zweiten mit O, usw. Der sechste wird dann wieder mit L verschlüsselt. Wenn man das sogenannte Vigenère-Quadrat benutzt, sucht man sich die Zeile, die mit L beginnt und die Spalte, in der der zu verschlüsselnde Buchstabe zuoberst steht. Der Kreuzungspunkt der Spalte und der Zeile bezeichnet den Geheimbuchstaben. Die Dechiffrierung läuft umgekehrt ab. Man fährt in der Zeile L bis zum Geheimbuchstaben und schaut nach, welcher Buchstabe in der Spalte zuoberst steht.
Die Vigenère-Chiffre ist nicht besonders sicher. Näheres zur Analyse eines mit Vigenère verschlüsselten Textes später.

LOGOS:
OWKQZTTLFWHIXRWGCTPDLWYSVPJOUWYSXWYHCWUVARH

Atbasch und Albam

Zwei ursprünglich hebräische Verschlüsselungen. Die Atbasch-Verschlüsselung kommt schon im alten Testament vor und ist sogar noch älter als die Caesar-Verschlüsselung. Der Name Atbasch setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des ersten und letzten (Aleph und Taw, wobei Aleph nicht als A ausgesprochen wird), sowie des zweiten und zweitletzten (Beth und Schin) zusammen. Damit ist die Verschlüsselung eigentlich schon klar. Als Geheimalphabet wird das normale Alphabet, nur rückwärts verwendet. A wird zu Z, B zu Y, C zu X, ...
Der Name Albam wird eigentlich gleich gebildet: Aleph, Lamed, Beth und Mem. Als Geheimalphabet dient das normale Alphabet, nur um 11 Stellen verschoben, im Deutschen um 13. A wird zu N, B zu M, C zu O,... Die Albam-Verschlüsselung ist auch als ROT13 bekannt.

WRVZGYZHXSEVIHXSOFVHHVOFMTRHGELMWVIHRXSVISVRGSVIZYHLOFGVIJFZGHXS

HAQQVRNYONZIREFPUYHRFFRYHATVFGNHPUAVPUGORFFRE

Freitag, 13. Januar 2012

Die Caesar-Verschlüsselung


Die Caesar-Verschlüsselung, oft auch Caesarscheibe genannt, gilt als eine der ersten mp/mg/ma-Verschlüsselung. (Das Polybius-Quadrat war zum Beispiel bipartit). Vom heutigen Standpunnkt aus gesehen ist die Chiffre relativ primitiv, aber da musste man erst mal auf die Idee kommen!
Das Alphabet wird um eine gewisse Anzahl Stellen im Alphabet verschoben. In Caesars ursprünglicher Verschlüsselung um drei, Augustus verwendete später ein Alphabet, das um eine Stelle verschoben war.
Bei Caesar wird das A also zum D, das B zum E, das C zum F und so weiter.

Eine Caesar-Verschlüsselung um 13 Stellen nennt man auch ROT13.

DOVRZHQQLKUGDVQLFKWHQWVFKOXHVVHOQNRQQWHWNDQQPDQHXFKHFKWQLFKWPHKUKHOIHQ

Monopartite monographische monoalphabetische Verschlüsselung

Die einfachste aller Verschlüsselung. Der Text wird in einzelne Buchstaben aufgeteilt (monographisch), jedem Buchstaben wird genau ein Zeichen zugeordnet (monopartit) und zwar immer dasselbe, also nur ein Geheimalphabet (monoalphabetisch). Dabei spielt es keine Rolle ob es eine Zahl, ein Buchstabe oder sonst ein Zeichen ist. Die Verschlüsselung wird jedenfalls nicht sicherer, wenn statt Buchstaben Zeichen verwendet werden. Zu verschiedenen mp/mg/ma-Verschlüsselungen später mehr.